Damit die Bildung nicht zu kurz kommt: Was meinen Sie? Heißt ein Kessel zur Verbrennung von Holzpellets „Pelletskessel“ oder „Pelletkessel“? Also: Mit „s“ in der Mitte oder nicht? Die Dudenredaktion rät bei neuen Worten (und Pellet-Technik ist erst ca. 15 Jahre alt) zu folgendem: 

„Das sogenannte „Binnen-s“, welches Hauptwörter verbinden kann, aber nicht muss, wird dann verwendet, wenn es dem Wortklang dienlich ist“. Es ist gilt also die Frage: Was klingt besser?: „Pelletskessel“ oder „Pelletkessel“.

Da diese Frage subjektiv ist, rät die freundliche Dame von der Duden-Redaktion zu einer Google-Recherche: Welche Wortvariante hat mehr Such-Treffer, wird also häufiger verwendet? Das Ergebnis:

  • „Pelletskessel“ hat in Google ca. 220.000 Treffer (und die Frage "Meinten Sie Pelletkessel?")
  • „Pelletkessel“ hat in Google ca. 346.000 Treffer

Vor 10 Jahren, als Pellettechnik noch sehr jung war hatte Google hier ein völlig anderes Verhältnis ausgeworfen. Damals war es so:

  • „Pelletskessel“ ca. 80.000 Treffer
  • „Pelletkessel“ ca. 5.000 Treffer

Der Grund ist so einfach, wie amüsant: Pellettechnik (oder eben Pelletstechnik) stammt aus Österreich. Stellen Sie sich also bitte einen urwüchsigen Grazer, Linzer oder Salzburger vor, wie er das für ihn holprige „Pelletkessel“ spricht. In den österreichischen Mundarten unmöglich. 
Denken Sie an Peter Alexander. Er würde weich, rund und mit beschwingter Stimmlage „Pelletskessel“ sagen.


Im Hochdeutschen dagegen stört das Binnen-s. Hier fällt ein klares und deutliches „Pellet-kessel“ viel leichter. So schließt sich der Kreis. Der Duden hat Recht. Jeder darf es nehmen wie er will. Und in Google verschiebt sich die Treffer-Quote vom „Pelletskessel“ zum „Pelletkessel“, weil der deutsche Markt so groß geworden ist und er sich seinen Kessel so nennt, wie er besser von den hochdeutschen Lippen kommt: Der Pelletkessel